Dieser Auszug stammt aus der zweiten Auflage unserer Fantastisches Menagerie-Tarot Begleitbuch.
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Frühes Tarot.
Die Höfe Norditaliens erlebten Mitte des 15. Jahrhunderts eine Blütezeit der Kultur – Kunst, Literatur, Philosophie, neue Entdeckungen, aber auch Flirt und unbeschwerte Poesie. Eine Fülle von Vergnügungen wurde geboren, um die gelehrten und vergnügungssüchtigen Höflinge zu unterhalten. Eine davon war eine neue Art von Karten, die Trionfi, die neben den regulären vier Spielkartenfarben eine fünfte Farbe enthielt, die den Triumphen nachempfunden war – den festlichen Paraden, die von Städten organisiert wurden, um personifizierte Tugenden und Laster zu zeigen. Die Farbkarten wurden gewöhnlichen Karten nachempfunden, mit einer zusätzlichen Bildkarte, dem Springer. Die Triumph- oder Trump-Karten zeigten eine Parade weltlicher und spiritueller Charaktere, personifizierter abstrakter Prinzipien, kosmologischer Objekte (Stern, Mond, Sonne) und spiritueller Ereignisse. Bis 1500 war Trionfi als Tarocchi bekannt, ein Wort unbekannter Herkunft.
In den ersten hundert Jahren wurden Tarocchi für alle möglichen Zwecke verwendet – um philosophische Diskussionen über den Fortschritt der Seele aufzupeppen, als Inspiration für Dichter, die gelehrte und witzige Sonette namens Tarocchi Appropriati komponierten, oder in Gesellschaftsspielen, Einige davon ähnelten dem, was wir heute als Kartomantie bezeichnen würden.
Eine häufigere und weit verbreitete Art von Tarocchi, die im Holzschnittdruck hergestellt wurde, wurde für die Verwendung bei Glücksspielen hergestellt. Um die Wende des 16. Jahrhunderts breitete sich Tarocchi nach Frankreich aus, wurde von der französischen Armee im Kampf gegen die Italienkriege zurückgebracht und wurde zum Tarot. Es gewann an Zahl und die fünfte Farbe, die Trumps, erhielt eine bestimmte Ordnung, die 400 Jahre lang nicht geändert wurde (obwohl die esoterische Gesellschaft Golden Dawn um die Wende des 19th und 20th Jahrhunderte die traditionellen Orte von Stärke und Gerechtigkeit vertauscht). Es ist nicht bekannt, ob das Spiel jemals wie gewöhnliche Spielkarten zur Weissagung verwendet wurde, aber es gibt einige Hinweise darauf, dass dies in Verbindung mit Würfeln (ein in der Vergangenheit übliches Mittel der Weissagung) der Fall gewesen sein könnte. Was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass die Verwendung des französischen Modells, das später als Tarot von Marseille, verbreitete sich das Tarot von Italien aus und gewann in weiten Teilen des restlichen Europas an Popularität.
Esoterisches Tarot.
1781 wurde ein in der Schweiz geborener Gelehrter in Frankreich, Antoine Court de Gébelin, zu einer Kartenparty eingeladen. Seine Gastgeberin, die gerade aus Deutschland zurückgekehrt war, zeigte ihm eine Art Karte, die er zuvor noch nicht gesehen hatte und die sie auf den französischen Namen Le Tarot taufte. Später sollte er in Band acht seiner monumentalen Studie über frühe Zivilisationen schreiben: Primitive Welten, dass er, sobald er die Reihe von Trumps sah, sie als altägyptischen Ursprungs erkannte, christianisiert für Europa. Ein weiterer Artikel in Primitive Welten, geschrieben vom Comte de Mellet, stellte eine Verbindung zwischen Tarot und dem hebräischen Alphabet mit 22 Buchstaben her. Obwohl der ägyptische Ursprung des Tarot weitgehend widerlegt wurde, scheint es dennoch eine Reihe von neuplatonischen Elementen im Tarot zu geben, deren Ursprung im hellenischen Ägypten zu finden war, einer Zivilisation, die während der Renaissance wiederentdeckt wurde.
Im folgenden Jahrhundert, nach Gébelin und Mellet, richteten mehrere französische Esoteriker ihr Augenmerk auf das Tarot: Etteilla (das Pseudonym von Jean-Baptiste Alliette) entwarf in den 1790er Jahren ein ägyptisches Tarot und verband es mit dem Tierkreis . In den 1850er Jahren schrieb Eliphas Levy, Grandvilles Zeitgenosse in Frankreich, über „Magie und Mysterien“ (sein Begriff für esoterische Themen), zu denen er das Tarot zählte. Im Dogma und Ritual der hohen Magie, entwickelte er die Verbindung des Tarot zum hebräischen Alphabet und zur Kabbala. Er benannte die Trumps in Major Arcana um, die Anzüge wiederum wurden zu Minor Arcana. Sein Einfluss war enorm, auf Literatur, Kunst und spätere Esoteriker, obwohl sich einige seiner Behauptungen als romantische Fiktion erwiesen haben. Später schuf Dr. Gérard Encausse, der unter dem Namen Papus schrieb, a Tarot der Zigeuner (Tarot Zigeuner), nach der unwahrscheinlichen Idee, dass das Tarot von den Zigeunern aus Ägypten nach Europa gebracht worden war. Ein weiterer großer französischsprachiger Esoteriker, der in der Schweiz geborene Oswald Wirth, kam nach dem Studium der Ikonographie des traditionellen Tarot zu dem Schluss, dass sein Ursprung im Mittelalter liegt und der Arbeit der Bildhauer von Kathedralen nahe steht (Bilderbücher), aber von der Kabbala beeinflusst. Er schuf ein Tarot namens Major Arcana mit 22 Karten Das Tarot der Magier (Tarot Bildermacher aus dem Mittelalter) mit Begleitbuch. 1930 bearbeitete Paul Marteau den Klassiker neu Tarot von Marseille und veröffentlichte ein umfassendes Buch mit seinen „Schlüsseln zu den Arkana“. Dieses Tarot ist nach wie vor das Standarddeck, das in romanischen Ländern verwendet wird.
Die Goldene Morgenröte.
Aber Frankreich war nicht das einzige Land, das sich für Esoterik und Tarot interessierte. 1887 gründeten die drei Freimaurer Woodman, Westcott und MacGregor Mathers in London die esoterische Gesellschaft The Hermetic Order of the Golden Dawn. Zu ihren Mitgliedern gehörten der irische Dichter William Butler (W.B.) Yeats, die Schauspielerin Florence Farr, der zukünftige „dunkle“ Magier Aleister Crowley, Arthur Edward (A.E.) Waite und die amerikanische Künstlerin Pamela Colman Smith. Die Goldene Morgenröte sollte das esoterische Denken in Großbritannien und den USA verändern. Sie praktizierten Magie, studierten die Kabbala und verwendeten das Tarot routinemäßig zur Weissagung und Meditation. Alle Mitglieder wurden ermutigt, ihre eigenen Tarotkarten herzustellen, und drei ihrer Mitglieder schufen zwei bekannte Tarots: Aleister Crowley, Autor und Designer von Das Thoth-Tarot und A. E. Waite und Pamela Colman Smith, Autorin und Künstlerin dessen, was als The bekannt geworden ist Fahrer Waite Smith Tarot – Rider ist der Herausgeber.
Foto von Pamela Colman Smith von Gertrude Kasebier.
Das Deck von Waite und Smith sollte zum meistverkauften Tarot aller Zeiten im englischsprachigen Raum werden. Es basierte größtenteils auf dem französischen Tarot für die Major Arcana – mit einem Wechsel der Reihenfolge zwischen zwei Karten – Gerechtigkeit und Stärke – um Waites astrologischen Korrespondenzen zu entsprechen. Die größte Veränderung gab es in der Minor Arcana, die Smith mit eindrucksvollen Szenen und Charakteren dekorierte, anstatt mit den stilisierten Zauberstäben, Bechern, Schwertern und Münzen, die auf früheren Decks zu sehen waren. Ihr symbolisches Schema und ihre szenischen Entscheidungen für die Minor Arcana revolutionierten das Tarot-Design und ermöglichten mehr kreative Freiheit, während sie innerhalb eines bekannten Systems blieben. A. E. Waite schrieb ein Begleitbuch, Der bildhafte Schlüssel zum Tarot, in dem er viele der Behauptungen früherer Esoteriker zurückwies, einschließlich derjenigen über den ägyptischen Ursprung des Tarot, andere jedoch widerwillig akzeptierte.
Aleister Crowley und Lady Frieda Harris arbeiteten etwa dreißig Jahre später gemeinsam an ihrem Tarot. Ein Deck von außergewöhnlicher Schönheit, inspiriert von Aspekten der modernen Kunst des Jahrhunderts, dem Tarot von Thoth, begleitet von Crowleys Buch Thot, wurde nicht vor den 1970er Jahren veröffentlicht, war aber ein Erfolg und schuf neben dem einen dritten Hauptzweig im Tarot Tarot von Marseille und die Fahrer Waite Smith. Die meisten Tarots, die heutzutage geschaffen werden, sind dem einen oder anderen dieser Systeme und den Esoterikern, die sie geschaffen haben, verpflichtet.
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